Lifestyle-Impfstoffe – Was sind sie und welche Impfungen braucht Ihr Haustier

Lifestyle-Impfstoffe: Was sind sie und welche Impfungen braucht Ihr Haustier?

Impfstoffe werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: Kern und Nicht-Kern. Kernimpfstoffe schützen Hunde vor Krankheiten wie Tollwut, Staupe, Parvovirus und Adenovirus (auch Hepatitis genannt). Bei Katzen verhindern Kernimpfstoffe Krankheiten wie Tollwut, virale Rhinotrancheitis, Calicivirus und Panleukopenie. Diese Krankheiten haben eine hohe Sterblichkeitsrate, sind in der Umwelt verbreitet und lassen sich leicht auf Tiere oder Menschen übertragen. Tollwutimpfungen sind für alle Hunde und Katzen erforderlich.

Nicht-Kern-Impfstoffe sind auch als Lifestyle-Impfstoffe bekannt, da die Wahl, sie Ihrem Haustier zur Verfügung zu stellen, von seinen besonderen Risiken abhängt. Die Krankheiten, die durch Nicht-Kernimpfstoffe verhindert werden, neigen dazu, weniger schwere Symptome zu verursachen. Der Krankheitsorganismus kann nicht in allen Bereichen vorhanden sein oder die Krankheit wird durch eine bestimmte Situation verbreitet, die nicht für die Mehrheit der Tiere gilt.

Impfstoffe sind nicht sofort wirksam. Sie brauchen etwa zwei bis vier Wochen, um den vollen Schutz zu erreichen. Daher ist es wichtig, im Voraus zu planen, um Ihr Haustier zu schützen. Darüber hinaus ist jedes Tier anders und nur Ihr Tierarzt, der Sie und Ihren Hund oder Ihre Katze kennt, ist in der Lage, die Nuancen zu besprechen, ob ein bestimmter Impfstoff gegeben werden soll.

Lifestyle-Impfungen für Hunde

Die folgenden Lifestyle- oder Nicht-Kern-Impfungen werden generell für Hunde auf der Grundlage ihrer Umgebung und ihrer täglichen Aktivitäten empfohlen:

Bordatella (Zwingerhusten)

Bordatella bronchoseptica ist das Bakterium, das am häufigsten mit der Atemwegserkrankung „Zwingerhusten“ verbunden wird. Es ist nur eine von vielen Arten von Bakterien und Viren im Zusammenhang mit Atemwegsinfektionen bei Hunden. Einige Bordatella-Impfstoffe impfen auch gegen assoziierte Viren. Wie der menschliche Grippeimpfstoff verhindert die Bordatella-Impfung nicht, dass Ihr Hund krank wird. Sie verringert nur die Schwere und Dauer der Symptome und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihr Hund krank fühlt.

Zwingerhusten hat diesen Namen, weil er leicht über die Luft übertragen werden kann und sich daher schnell unter Hunden in einem gemeinsamen Bereich, wie zum Beispiel in einem Zwinger, verbreitet. Tagespflege, Hundeparks und andere Orte, an denen sich Hunde versammeln, erhöhen auch das Risiko von Zwingerhusten. Hunderassen mit kurzen Gesichtern wie Bulldoggen und Möpse haben ein höheres Risiko, einen Zwingerhusten zu entwickeln, das durch die Form ihrer Nase und ihres Halses verstärkt wird.

Da immer mehr Tiere mit ihren Familien reisen, hat jeder Innenraum das Potenzial, die Übertragung von Zwingerhusten zu erleichtern. Jedes Tier, das reist, sollte eine jährliche Bordatella-Impfung erhalten. Dazu gehören sowohl Service- und Begleittiere als auch Schautiere. Darüber hinaus sollten auch Katzen in Zwingern oder die an Ausstellungen teilnehmen, die Bordatella-Impfung erhalten.

Leptospirose

Leptospirose ist ein Bakterium, das sich in Wasser ausbreitet, das infizierten Urin von Wildtieren wie Eichhörnchen und Ratten enthält. Das bedeutet, dass auch ein Hund, der nie weiter als in seinen Garten wandert, in Gefahr ist. Wir empfehlen diesen Impfstoff für alle Hunden, die nach draußen gehen.

Die meisten Fälle von Leptospirose verursachen nur leichte Anzeichen und sind leicht mit Antibiotika zu behandeln. Einige Hunde werden jedoch sehr krank und leiden sogar an Nierenversagen. Leptospirose ist zoonotisch, d.h. sie kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden.

Wenn Ihr Hund zum ersten Mal gegen Leptospirose geimpft wird, wird der Impfstoff im Abstand von circa einem Monat als zweimal verabreicht. Danach wird der Impfstoff jährlich aufgefrischt. In vielen Regionen ist der Leptospirose-Impfstoff in der Kombination Staupe Virus-Parvovirus-Impfung enthalten.

Hundegrippe

Die Symptome der Hundegrippe können ähnlich wie beim Zwingerhusten sein, können dann aber viel schwerer werden und einen Aufenthalt Ihres Hundes in der Tierklinik erforderlich machen.

Die Grippe taucht an verschiedenen Orten im ganzen Land mit wenig Vorwarnung und ohne Muster auf. Es gibt zwei bekannte Stämme der Hundegrippe und es ist unmöglich vorherzusagen, welche Krankheit an welchem Ort und zu welcher Zeit auftreten wird. Einige Impfstoffe schützen gegen nur einen dieser Stämme, während andere gegen beide wirksam sind.

Wenn Ihr Hund Orte wie Tagesstätte oder Ferienpension besucht, sollten Sie eine Impfung gegen die Hundegrippe in Betracht ziehen. Hunde, die auf Reisen sind, sollten geimpft werden, um sich selbst zu schützen und um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass sie die Grippe nach ihrer Reise zu Ihnen zurückbringen. Sie sollten auch impfen, wenn Ihr Hund eine der Rassen mit erhöhtem Risiko für Atemwegsinfektionen ist.

Borreliose (Borrelia burgdorferi)

Die Borreliose wird durch die schwarzbeinige Zecke, auch Hirschzecke genannt, übertragen. In einigen Regionen des Landes, wie im Süden und Südwesten wird der Borreliose-Impfstoff wegen der hohen Prävalenz der Krankheit als notwendig angesehen. Wenn Sie in einem dieser Gebiete leben oder dorthin verreisen, sollten Sie Ihren Hund impfen.

Moderne Zeckenpräparate sind zwar sehr wirksam, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz. Vor allem dann nicht, wenn die Dosis zu spät erneuert wird. Wenn Ihr Hund häufig bewaldeten Gebieten ausgesetzt ist, sei es an Ihrer Grundstücksgrenze oder auf der Jagd oder auf Wanderungen, empfiehlt der Lebensstil eine Impfung.

Wenn Ihr Hund zum ersten Mal gegen die Borreliose geimpft wird, wird der Impfstoff im Abstand von etwa einem Monat erneut verabreicht. Danach wird Ihr Hund jährlich geimpft, solange Sie im Gebiet der Zecken leben, die die Krankheit übertragen. Ihr Hund sollte dennoch regelmäßig Zeckenschutz erhalten, da es viele andere Krankheiten gibt, die von Zecken übertragen werden.

Lifestyle-Impfungen für Katzen

Die folgenden Impfungen, die nicht zu den zwingenden Impfungen für Katzen gehören, werden für Katzen in der Regel aufgrund ihrer Umgebung und ihrer täglichen Aktivitäten empfohlen:

Katzenleukämie-Virus (FeLV)

Katzenleukämie wird durch Speichel verbreitet. Das bedeutet, dass auch ein freundlicher Kontakt zwischen den Katzen die Krankheit verbreiten kann. Bei Katzen kann Katzenleukämie schwere Krankheiten einschließlich neurologischer Symptome verursachen. Kätzchen mit FeLV bekommen das Virus in der Regel von ihrer Mutter. Einige Kätzchen, die der Krankheit ausgesetzt sind, erholen sich, aber es ist sehr wichtig, ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Tierarzt zu führen. Bei erwachsenen Katzen ist Katzenleukämie eine schreckliche Krankheit, weil sie sich versteckt, bis Ihre Katze krank wird und es dann sehr schwierig oder unmöglich macht, Ihre Katze wieder gesund zu bekommen.

Da Kätzchen ein besonders hohes Risiko für die Krankheit haben, sollten alle Kätzchen die Booster-Serie (zweiteilig) ab 9 bis 12 Wochen erhalten. Der Impfstoff muss jährlich aufgefrischt werden, wenn Ihre Katze potenziell exponiert ist, zum Beispiel im Freien. Katzen in Haushalten, die häufig neue Katzen haben, wie Pflegeheime und Zwinger, sollten ebenfalls geimpft werden.

Chlamydien (Chlamydophila felis)

Chlamydien verursachen Atemwegserkrankungen bei Katzen und gelten zusammen mit Herpes als Ursache für die meisten Infektionen der oberen Atemwege bei Katzen. Viele Katzen sind wahrscheinlich Träger, was bedeutet, dass sich die Bakterien in ihrem Körper befinden, auch wenn sie keine Anzeichen dafür verursachen. Da Chlamydien Krankheiten verursachen können und sich leicht zwischen den Tieren ausbreiten, wird empfohlen, Katzen in Zwingern, bei Züchtern und in Tierheimen zu impfen.

Nicht mehr empfohlene Impfstoffe

Einige Impfstoffe fallen in eine dritte Kategorie, „nicht länger empfohlen“. Dies sind Impfstoffe, die entweder nicht nachgewiesene Wirksamkeit oder Sicherheit haben oder Krankheiten verhindern, die in der Regel keine auffälligen Krankheiten verursachen. Dazu gehören die Impfstoffe FIV (feline immunovirus) und FIP (feline infectious peritonitis) für Katzen sowie gegen Giardia und Coronavirus für Hunde.

Es gibt einige Situationen, in denen Ihr Hund oder Ihre Katze eine dieser Impfungen benötigt. Am besten besprechen Sie dies mit Ihrem Tierarzt.